Über 3000 Gesichtsvisiere

20.04.2020
DRESDEN-concept und biosaxony-Partner unterstützen bei aktuellem Engpass

Private Pflegedienste, die Berufsfeuerwehr und andere öffentliche Einrichtungen kämpfen aktuell mit den gleichen Problemen wie Kliniken: Schutzausrüstung ist rar, und die Beschaffung solcher ist durch Lieferengpässe extrem problematisch. Die DRESDEN-concept-Partner unterstützen bei diesem Engpass und überreichten über 3000 im 3D-Druck- und Spritzgießverfahren hergestellte Kunststoffvisiere.

Das Projektteam aus DRESDEN-concept Forschern und biosaxony-Verbund konnten durch 3D-Drucke und Spritzgieß-Elemente in kürzester Zeit verschiedene Einrichtungen mit Kunststoffvisieren versorgen. Die Prozessentwicklung, die normalerweise bis zu einem halben Jahr in Anspruch nimmt, wurde durch Tag- und Nachtschichten der Wissenschaftler forciert. Dank der Firma 1st Mould aus Pirna, dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden und der
Kunststoffschmiede e.V. konnten Kopfhalterungen der Kunststoffvisiere schon nach kurzer Vorbereitungszeit im großen Stil im Spritzgießverfahren hergestellt werden. Im Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) wurden Visiere im Laserschnitt produziert. Die 3D-Drucker der Forschungseinrichtungen mussten so nur noch Stützleisten herstellen und die Wissenschaftler konnten sich auf die Optimierung und den Qualitätscheck fokussieren.

„Die Fertigungszeit der Kopfhalterungen konnten wir durch das Spritzgießverfahren von 1,5 Stunden auf 15 Sekunden reduzieren. Zur Herstellung nutzen wir Produktionsreste, was den Prozess zugleich sehr ressourceneffizient macht. An einer Lösung, auch die weiteren Teile des Kunststoffvisiers im Recycling-Spritzgießverfahren herzustellen, arbeiten wir bereits mit Hochdruck.“, so Felix Schulz, Kernteammitglied in der Kunststoffschmiede und wissenschaftlicher Mitarbeiter am ILK.

Da an DRESDEN-concept und biosaxony auch Anfragen von Einrichtungen herangetragen wurden, die nicht durch die Krankenhausleitstellen beliefert werden, beschlossen die Partner, einen Teil der Kunststoffvisiere auch für diese zu produzieren. Die Kunststoffvisiere sind beispielweise bei der Berufsfeuerwehr Dresden, der Cultus gGmbH Dresden, Pflegeheimen in Zwickau, Arztpraxen in Torgau und zahlreichen weiteren sächsischen Einrichtungen im Einsatz.

„Das Brand- und Katastrophenschutzamt der Landeshauptstadt Dresden ist dankbar für die Unterstützung, die es in diesen Wochen erfährt. Die gelieferten Gesichtsvisiere sind ein wichtiges Element bei der täglichen Arbeit im Rettungsdienst. Insbesondere bei der präklinischen Intubation beatmungspflichtiger Patienten, bei der Absaugung von Sekreten, sowie auch bei der Abstrichnahme im Nasen-, Mund- und Rachenbereich bieten diese Gesichtsvisiere einen effektiven Schutz vor möglichen Infektionen“, so Michael Klahre, Pressesprecher der Feuerwehr Dresden.

Dank eines Aufrufs an die Forschungsallianzpartner konnten zusätzlich verzichtbare Reserven von Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung etwa an den Dresdner Kinder- und Jugenddienst verteilt werden.
Bedarfe an Visieren können gerne an Romy Conrad, Koordinatorin der Geschäftsstelle DRESDENconcept e.V. (
geschaeftsstelle@dresden-concept.de) und André Hofmann, CEO biosaxony (hofmann@biosaxony.com) gerichtet werden.

Quelle: Pressemitteilung DRESDEN-concept vom 20.04.2020

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