Dresden. Die Tage des Herzzentrums Dresden – gleich neben dem Gelände der Uniklinik nahe der Waldschlösschenbrücke – sind gezählt. Denn der Betreiber, die Sana Kliniken AG, baut neu und wird aus dem alten Gebäude ausziehen.
Baustart 2026 geplant
Geplanter Baustart ist 2026, Fertigstellung 2029. Oliver Wehner, Geschäftsführer des Herzzentrums Dresden, rechnet damit, dass das neue Haus 2030 voll in Funktion ist. „Bis dahin ist die moderne Versorgung am jetzigen Standort gewährleistet. Aber wir haben hier eben Kapazitätsprobleme, also Wartelisten. Wenn man das neue Herzzentrum schon morgen hätte, könnte man die Patienten schneller behandeln.“ Mit dem neuen Gebäude werde man zum Beispiel die Kapazitäten für Hybrid-OP verdoppeln.
Bauplatz ist gleich neben der Uniklinik
Das neue Herzzentrum wird auf einer freien Fläche an der Ecke Blasewitzer Straße/Fetscherstraße entstehen. Gleich gegenüber ist das Gelände des Uniklinikums. Die Wege bleiben also kurz. Die Zusammenarbeit mit der medizinischen Fakultät der TU Dresden im Bereich Forschung und Lehre soll ausgebaut werden.
294 Millionen Euro werden in Neubau investiert
Bei dem Neubau handelt es sich um ein 294-Millionen-Euro-Projekt. Der Freistaat unterstützt es mit 150 Millionen Euro. Am Dienstagnachmittag übergab Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) den Förderbescheid an Thomas Lemke, den Vorstandsvorsitzenden der Sana Kliniken AG. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der Hauptursachen für Gesundheitsprobleme und wir müssen sicherstellen, dass unsere Bevölkerung Zugang zu erstklassiger Versorgung hat“, so die Ministerin.
Der Vorstandsvorsitzende der Sana Kliniken AG sieht den Neubau des Herzzentrums in Dresden als „eines der gegenwärtig größten Infrastrukturprojekte im Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland“.
Unsichere Zeiten
Viele, die im Gesundheitswesen Verantwortung trügen, würden zur Zeit „sehr sorgenvoll nach Berlin“ blicken, „was für Entwicklungen auf uns alle zukommen“, machte Thomas Lemke bei der Übergabe des Fördermittelbescheides deutlich.
„Es geht gar nicht um die Frage, ob Dinge sich verändern müssen, sondern wie diskutiert man, wie bespricht man Veränderungsprozesse. Macht man das miteinander, oder setzt man dann Dinge durch. Und schafft man es in den generell unsicheren Zeiten, den Menschen ein Stück weit Stabilität zu geben. Das, was wir heute erleben, ist eine echte Ausnahme. Landauf, landab werden große Projekte gestoppt, weil keiner weiß, wie die Rahmenbedingungen in Zukunft sind.“
Projekt mit bundesweiter Strahlkraft
Investitionsentscheidungen zu treffen, bedeute zur Zeit „viel Mut, viel Engagement, viel Weitsicht und auch Optimismus – unabhängig davon, welche Herausforderungen wir in den nächsten Jahren zu bewältigen haben“, so Thomas Lemke weiter. Insofern sei „der Neubau eines universitären Herzzentrums ein extrem wichtiges Projekt mit einer bundesweiten Strahlkraft.“ Lemke bedankte sich bei der Gesundheitsministerin, dem Kabinett und den Abgeordneten in Sachsen für eine verlässliche Zusammenarbeit.
Rund 220 Betten und Hubschrauberlandeplatz
Das neue Herzzentrum wird aus drei gestaffelten Baukörpern bestehen und auf dem Dach einen Hubschrauberlandeplatz haben. Auf einer Nutzfläche von rund 18000 Quadratmetern wird es etwa 220 Betten zuzüglich Tagesklinikplätze geben.
Neben einer zentralen Notaufnahme mit einem modernen Schockraum sind u.a. vier Operationssäle, zwei Hybrid-Operationssäle und fünf Herzkatheterlabore vorgesehen.
Zwei MRT und zwei CT im neuen Gebäude
Für die immer wichtiger werdende bildgebende Diagnostik soll das neue Herzzentrum mit zwei Magnetresonanztomographen (MRT), zwei Computertomographen (CT) und zwei konventionellen Röntgenanlagen ausgestattet werden.
Hinzu kommen Intensivpflegeplätze, Flächen für Forschung und Lehre, für Transportlogistik, Labore und eine Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte. Des Weiteren werden Bereiche für die ambulante Betreuung von Patienten geschaffen. Im Untergeschoss ist u.a. eine Tiefgarage vorgesehen.