Früherkennung von Parkinson gelingt mit neuem Biomarker aus Bochum

25.04.2025
Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum und des Biotech-Unternehmens betaSENSE haben einen entscheidenden Fortschritt bei der Früherkennung von Morbus Parkinson erzielt. Mit Hilfe eines neuen Biomarkers in der Rückenmarksflüssigkeit lässt sich die neurodegenerative Erkrankung bereits im Frühstadium sicher diagnostizieren und das mit einer Genauigkeit von über 90 Prozent.

Der Nachweis basiert auf einer Fehlfaltung des Proteins Alpha-Synuklein, die im Verlauf der Krankheit zu schädlichen Ablagerungen im Gehirn führt. Die in der Fachzeitschrift EMBO Molecular Medicine veröffentlichte Studie basiert auf Liquorproben von zwei unabhängigen Patientenkohorten und wurde mit einer patentierten, infrarotbasierten Sensortechnologie durchgeführt, die ursprünglich zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit entwickelt wurde. Die so genannte iRS-Plattform konnte nun erfolgreich auf die Parkinson-Krankheit übertragen werden. Sie erkennt frühe molekulare Veränderungen, lange bevor klinische Symptome wie Bewegungsstörungen auftreten. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Parkinson bislang meist erst im Spätstadium diagnostiziert wird, wenn bereits irreversible Schäden im Gehirn aufgetreten sind. Der neue Biomarker eröffnet nicht nur diagnostische Möglichkeiten, sondern kann auch helfen, den Krankheitsverlauf zu verfolgen und die Wirksamkeit neuer Therapien in Studien zu beurteilen. Damit könnte er auch eine zentrale Rolle bei der Entwicklung zukünftiger Medikamente spielen.

Pressemitteilung des "idw - Informationsdienst Wissenschaft" vom 25.04.2025

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