Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat im Rahmen seiner sechsten Bewerbungsrunde für „Starting Grants“ 287 führende Nachwuchswissenschaftler für eine Förderung ausgewählt und gibt ihnen dadurch die Möglichkeit, modernste Grundlagenforschung zu betreiben. Die Forscher erhalten über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren insgesamt fast 400 Mio. EUR, wobei die Einzelförderung bis zu 2 Mio. EUR betragen kann. Das Interesse an dieser angesehenen Fördermaßnahme hat weiter zugenommen, was sich daran ablesen lässt, dass die Gesamtnachfrage in diesem Jahr um 50 % zugenommen hat. Außerdem war ein Anstieg des Anteils erfolgreicher Forscherinnen von 24 % auf 30 % aller Bewerber zu verzeichnen. Diese Ausschreibung von „Starting Grants“ wurde zum letzten Mal im Rahmen des Siebten Forschungsrahmenprogramms der EU (RP7) vorgenommen. Die nächsten Aufforderungen zur Einreichung entsprechender Vorschläge erfolgen im Rahmen des neuen EU-Forschungs- und ?Innovationsprogramms „Horizont 2020“, das eine erhebliche Aufstockung der Mittel für den ERC vorsieht.
Die ausgewählten Projekte decken eine breite Bandbreite von Themen ab, z. B. die Konzipierung eines einzigartigen Küstenschutzes gegen Tsunamis, die Entwicklung einer High-Tech-Strahlentherapie, die Patienten mit Krebs im Kopf- und Halsbereich helfen könnte, die Echtzeit-Überwachung der Luftverschmutzung mittels GPS-Technologie oder die Herstellung neuer, kostengünstiger und effizienterer Fotovoltaik-Anlagen.
Die für Forschung, Innovation und Wissenschaft zuständige EU-Kommissarin Geoghegan-Quinn hierzu: „Der Europäische Forschungsrat hat die Forschungslandschaft für junge Talente verändert und das Niveau der Wissenschaft in Europa erhöht. Er finanziert Grundlagenforschung, die das Wissen der Menschheit voranbringt, aber auch zu Durchbrüchen führt, deren Ergebnisse künftig Eingang in unseren Alltag finden könnten. Der ERC steht für Exzellenz und wird im Rahmen von “Horizont 2020„ weiter erfolgreich sein.“
Auf diese Ausschreibung gingen 3 329 Vorschläge ein, d.h. h. 50 % mehr als im vergangenen Jahr. Aufgrund der deutlich stärkeren Konkurrenz hatten nur 9 % der Antragsteller Erfolg. Die Fördermittel gehen an Forscher 34 unterschiedlicher Nationalitäten, die an 162 verschiedenen Einrichtungen in ganz Europa tätig sind. Die „Starting Grants“ sind für Forscher jeglicher Nationalität mit 2-7 Jahren Erfahrung nach der Promotion (bzw. nach Erhalt eines gleichwertigen Abschlusses) und mit einer vielversprechenden wissenschaftlichen Laufbahn bestimmt. Das Durchschnittsalter der Forscher, die bei dieser sechsten Ausschreibung ausgewählt wurden, beträgt ca. 34 Jahre.
Quelle: Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 19.7.13