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Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema multinationale Forschung zu translationalen Biomarkern bei Erkrankungen des Gehirns im Rahmen des ERA-NET NEURON

03.02.2019
Abgabetermin: 11.03.2019

1 Förderziel, Zuwendungszweck, Rechtsgrundlagen

1.1 Förderziel und Zuwendungszweck

Die menschliche Gesundheit zu erhalten, zu verbessern und nötigenfalls wiederherzustellen ist weltweit ein Anliegen von höchster Priorität. In Europa leidet jeder Vierte an einer neurologischen oder psychiatrischen Erkrankung. Daraus resultierende, teils langfristige Beeinträchtigungen bis hin zur Mortalität führen zu einer schweren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Belastung. Daher ist neurowissenschaftliche Forschung und insbesondere ihre Umsetzung in diagnostische und therapeutische Ergebnisse von grundlegender Bedeutung für die Verbesserung der Gesundheit unserer Gesellschaft.

Das „Netzwerk Europäischer Forschungsförderung für Neurowissenschaften“ (NEURON) wurde im Rahmen des ERA-NET-Programms der Europäischen Kommission eingerichtet (www.neuron-eranet.eu). Ziel des ERA-NET NEURON ist es, die Forschungsanstrengungen und Förderprogramme seiner Partnerländer im Bereich der krankheitsbezogenen Neurowissenschaften zu koordinieren und zu optimieren. Diese multinationale gemeinsame Bekannt­machung zum Thema „translationale Biomarker bei Erkrankungen des Gehirns“ wird im Rahmen von NEURON durchgeführt.

Trotz großer Fortschritte in der Erforschung der Erkrankungen des Gehirns fehlt es weiterhin an validierten und zu­verlässigen Biomarkern. Diese werden sowohl zu Forschungszwecken als auch für den klinischen Einsatz bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen dringend benötigt. Für die betroffenen Patientinnen und Patienten sind eine korrekte Diagnose und eine individualisierte Behandlung ohne schwere Nebenwirkungen von entscheidender Bedeutung. Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen zur Identifizierung neuer Biomarker-Kandidaten für Erkrankungen des Gehirns. Jedoch werden bei den Untersuchungen häufig Methoden angewandt, die nicht hinreichend standardisiert sind, so dass die Biomarker nur selten als valide Werkzeuge für Forschung oder die klinische Verwendung genutzt werden können.

In ERA-NET NEURON haben sich die folgenden Förderorganisationen zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Maßnahme zur Förderung multinationaler, kooperativer Forschungsprojekte im Bereich der krankheitsbezogenen Neurowissenschaften durchzuführen:

– das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland;
– der Fund for Scientific Research (FNRS), Belgien;
– die Research Foundation – Flanders (FWO), Belgien;
– die Academy of Finland (AKA), Finnland;
– die Agence nationale de la recherche (ANR), Frankreich;
– das General Secretariat for Research and Technology (GSRT), Griechenland;
– das Ministry of Health (MOH), Italien;
– der Fonds de recherche du Québec-Santé (FRQS), Canada;
– das Canadian Institutes of Health Research – Institute of Neurosciences, Mental Health and Addiction (CIHR-INMHA), Canada;
– die State Education Development Agency (VIAA), Lettland;
– das Research Council of Norway (RCN), Norwegen;
– das National Centre for Research and Development (NCBR), Polen;
– die Executive Agency for Higher Education, Research, Development and Innovation Funding (UEFISCDI), Rumänien;
– die Swiss National Science Foundation (SNSF), Schweiz;
– die Slovak Academy of Sciences (SAS), Slowakei;
– das National Institute of Health Carlos III (ISCIII), Spanien;
– das Scientific and Technological Research Council of Turkey (TÜBİTAK), Türkei.
 

Die Fördermaßnahme wird zeitgleich durch die Förderorganisationen im jeweiligen Land veröffentlicht und zentral durch ein gemeinsames „Joint Call“-Sekretariat (JCS) koordiniert. Für die eigentliche Umsetzung der nationalen Teilvorhaben gelten die jeweiligen nationalen Richtlinien.

Zusätzliche wichtige Informationen zu dieser transnationalen Bekanntmachung sind dem englischsprachigen Bekanntmachungstext auf den zugehörigen Internetseiten des ERA-NET NEURON zu entnehmen (https://www.neuron-eranet.eu/en/865.php).

Ziel der Fördermaßnahme ist es, für die von Erkrankungen des Gehirns betroffenen Patientinnen und Patienten eine korrekte Diagnose und eine individualisierte Behandlung ohne schwere Nebenwirkungen zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen transnationale Forschungsvorhaben gefördert werden, die in der Zusammenarbeit von Forschungsgruppen aus verschiedenen Disziplinen valide Biomarker für die Forschung zu Hirnerkrankungen oder klinische Verwendung entwickeln...

Quelle: Bekanntmachung des BMBF vom 01. Februar 2019