Dr. Ina Prade in den Beirat der DECHEMA-Fachgruppe Zellkulturtechnologie gewählt

03.07.2018
Die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) hat am Rande ihrer Konferenz 3D Cell Culture 2018 neue Beiräte für zwei ihrer Fachgruppen gewählt.

Im Beirat der Fachgruppe Zellkulturtechnologie unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Noll, Lehrstuhl für Zellkulturtechnik an der Universität Bielefeld, und Prof. Dr. Roland Wagner, Vice President Bioprocess bei der Development Rentschler Biotechnologie GmbH, wird sich zukünftig auch Dr. Ina Prade, Wissenschaftlerin am FILK und Gruppenleiterin Zellkultur, engagieren.

Die Fachgruppe umfasst Mitglieder großer Pharmafirmen, des Mittelstandes sowie von Forschungseinrichtungen mit Kernkompetenzen in der Zellkulturtechnologie. In diesem Kontext beschäftigt sich die DECHEMA-Fachgruppe Zellkulturtechnologie insbesondere mit folgenden Aspekten:

  • Effizienzsteigerung und Kostenreduktion bei der Arzneimittelherstellung durch Steigerung der Arzneimittelwirksamkeit, neue Expressionssysteme und effizientere Produktionsprozesse
  • Verbesserung der Arzneimittelevaluierung durch reproduzierbare Generierung humaner organtypischer Zell- und Gewebeverbände in vitro auf Basis des Tissue Engineering

Neue Ansätze beim Tissue Engineering und in der Stammzellbiologie mit ihren enormen gesellschaftlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Implikationen sowie innovative Modelle zur in vitro-Evaluierung von Arzneimitteln tragen zu einem Bedeutungsaufschwung der Zellkulturtechnologie bei. Von entscheidender Bedeutung für die weitere nachhaltige Entwicklung der Zellkulturtechnologie ist die Verknüpfung der bisher dominierenden Disziplinen Zellbiologie, Molekularbiologie und Bioverfahrenstechnik mit der funktionellen Genomanalyse (insb. Transkriptom, Proteom, Metabolom) und der Bioinformatik. So kann der Entwicklung der Zellkulturtechnik von einer vorwiegend experimentell empirischen zu einer modell- und theoriebasierten Disziplin Vorschub geleistet werden.

Über FILK - Kollagenforschung

Das natürliche Polymer Kollagen ist ein zentraler Forschungsschwerpunkt am Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen gGmbH.

Kollagen wird in vielen Branchen wie etwa der Pharma-, der Kosmetikindustrie und für die Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt. Es kann zu Folien, Fäden, Schläuchen oder 3D Formen verarbeitet werden, um daraus Hämostyptika, Implantate, Drug Delivery Systeme und Zellträger herzustellen. Am Institut werden neue Materialien aus Kollagen und deren Herstellungsverfahren erforscht und entwickelt. Die Arbeiten werden mit spezifischen analytischen Methoden begleitet.

Dazu hat das Institut in den vergangenen Jahren auch Kompetenzen in der Zellkultur aufgebaut. Forschungsschwerpunkt des Zellkulturlabors ist die Verarbeitung von Kollagenaufbereitungen zu dreidimensionalen Polymermatrices mittels 3D Drucken, Gefriertrocknung, fadenförmigen und tubulären Strukturen und deren Zellbesiedelung. Zellantworten werden auch an mit Plasmatechnik modifizierten Materialoberflächen (synthetische, biogene) untersucht und an solchen, deren mechanische Eigenschaften nasschemisch verändert wurden. Im Zellkulturlabor werden die Kollagenmaterialien und andere Medizinprodukte auch auf Zytotoxizität geprüft und deren Endotoxingehalt bestimmt.

Ziel dieser Arbeiten an Kollagenmaterialien ist die Bereitstellung von dreidimensionalen zellverträglichen, biodegradierbaren Träger- und Gerüstmaterialien für die regenerative Medizin und das Tissue Engineering. Weiterhin werden neuartige Modellsysteme für in vitro Toxizitätstests und Zellträgersysteme für Lab-on-a-Chip Systeme entwickelt.

Quelle: Pressemitteilung vom 03. Juli 2018 vom Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen GmbH (FILK)

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