Präzisionsonkologie bietet neue Hoffnung bei Lungenkrebs

30.01.2025
Unter dem Motto „Gemeinsam einzigartig“, das den Weltkrebstag 2025 prägt, rückt die personalisierte Tumormedizin in den Fokus. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) zeigt ein aktueller Fall, wie individuell angepasste Krebstherapien auch bei schweren Diagnosen wie Lungenkrebs neue Hoffnung bieten.

Ein Patient mit fortgeschrittenem Lungenkrebs und Metastasen erhielt eine maßgeschneiderte Behandlung auf der Grundlage genetischer Untersuchungen. Die Untersuchungen zeigten eine EGFR-Treibermutation, die das Tumorwachstum fördert. Eine gezielte Tablettentherapie führte zunächst zu einem Rückgang des Krebses - mit Ausnahme eines befallenen Lymphknotens. Statt auf Standardtherapien umzustellen, setzten die UKL-Experten auf eine weiterführende molekulare Diagnostik.

Dabei entdeckten sie eine zweite Mutation, die von der bisherigen Therapie nicht erfasst wurde. Durch eine gezielte Anpassung der Medikation mit einem neuen Wirkstoff konnte der Krebs weiter zurückgedrängt werden.

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die individuelle genetische Analyse für den Therapieerfolg ist. Klassische Behandlungsansätze wie Chemo- oder Immuntherapie hätten in diesem Fall möglicherweise keine ausreichende Wirkung gezeigt. „Es lohnt sich, nach neuen Wegen zu suchen und nicht vorschnell aufzugeben“, betont Prof. Dr. Hubert Wirtz, Leiter der Pneumologie am UKL.

Der Ansatz der Präzisionsonkologie kann die Überlebenschancen vieler Patienten deutlich erhöhen - ein konkretes Beispiel für den Leitgedanken des Weltkrebstages, dass jeder Krebspatient einzigartig ist und eine individuelle Behandlung verdient.

Pressemitteilung vom "Uniklinikum Leipzig" vom 30.01.2025

News