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Prof. Dr. Martin Dix zum Institutsleiter des Fraunhofer IWU berufen – In Personalunion Professor an der TU Chemnitz

09.10.2020
Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU hat Professor Dr.-Ing. Martin Dix zum neuen Institutsleiter berufen. Seit dem 1. Oktober 2020 führt er dort den Wissenschaftsbereich „Werkzeugmaschinen, Produktionssysteme und Zerspanungstechnik“. Zugleich übernimmt Professor Dix in Personalunion die Professur für „Produktionssysteme und -prozesse“ an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz“.

„Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU steht an der Spitze der für das Hightech-Land Deutschland so zentralen produktionstechnischen Forschung und Entwicklung. Ich freue mich sehr, dass wir mit Prof. Dr.-Ing. Martin Dix einen versierten Experten auf dem Gebiet der Produktionstechnologien und -systeme sowie des Produktionsmanagements für die Leitung des Fraunhofer IWU gewinnen konnten“, erklärt Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund Neugebauer. „Als bewährte Führungskraft an der TU Chemnitz und bei Fraunhofer sind Herrn Prof. Dix die Mitarbeitenden, Strukturen und Prozesse vor Ort bestens vertraut, als Leiter im Produkt¬management der pro-micron GmbH hat er darüber hinaus wichtige Erfahrungen in der Industrie sammeln können. Zeitgleich übernimmt er in meiner Nachfolge die Professur ›Produktionssysteme und -prozesse‹ an der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz. Ich wünsche Herrn Prof. Dix viel Erfolg und alles Gute.“

„Prof. Dr.-Ing. Dix tritt alles andere als eine leichte Nachfolge an. Immerhin handelt es sich bei der Professur ›Produktionssysteme und -prozesse‹ um die frühere Professur ‚Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik‘ von Herrn Prof. Neugebauer. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass er die sich stellenden Herausforderungen meistern und maßgeblich zum Erfolg unserer Universität und dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Chemnitz beitragen wird“, so der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Gerd Strohmeier, der auch Prof. Dr.-Ing. Matthias Putz für die langjährige sowie äußerst engagierte Vertretung der Professur sehr herzlich dankt.

Der geschäftsführende Institutsleiter des Fraunhofer IWU, Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel, stellt die Bedeutung des Wissenschaftsbereiches „Werkzeugmaschinen, Produktionssysteme und Zerspanungstechnik“ heraus: „Herr Prof. Dr.-Ing. Dix übernimmt damit einen Teilbereich des Institutes mit rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, der die DNA des Fraunhofer IWU wesentlich geprägt hat und von Prof. Dr.-Ing. Matthias Putz über sechs Jahre lang sehr erfolgreich geführt wurde.“

Schwerpunkte: Prozesstechnologien, Mensch in der Technik, Start-ups

In seiner Doppelfunktion will Martin Dix gleich in mehrfacher Weise Synergien nutzen und die jeweiligen Profile – sowohl der Professur als auch des Fraunhofer IWU – weiterentwickeln. Einen inhaltlichen Schwerpunkt will Dix auf die formgebenden Produktionsprozesse, insbesondere auf die Metallbearbeitung und die damit verbundenen Anlagen und Werkzeuge, legen. „Ich kenne durch meine Forschungstätigkeit an der TU Chemnitz das Wissenschafts- und Transferumfeld vor Ort sehr gut. Kombiniert mit den tollen Erfahrungen in den letzten Jahren bei einem jungen und innovativen Unternehmen im Bereich Messtechnik möchte ich die grundlegende Forschung im universitären mit der einsatznahen Forschung im außeruniversitären Bereich verbinden, um neue Technologien bis in die Anwendung zu begleiten“, sagt Dix. Zudem will Dix durch die hervorragende Infrastruktur der Universität im Bereich der Start-up-Förderung Ausgründungen verstärkt unterstützen und so den Standort nachhaltig fördern.

Einen weiteren Schwerpunkt der Forschung an seiner Professur und dem Wissenschaftsbereich sieht Martin Dix zudem in der Kernkompetenz „Mensch und Technik“ der TU Chemnitz, die der entscheidende Faktor sei, um effizient und flexibel zu produzieren. Hier wird er die Entwicklung neuer Inklusionstechnologien vorantreiben, damit die immer komplexeren Produktionssysteme auch von Quereinsteigern vollumfänglich gesteuert werden können. Insgesamt ist es Dix „eine besondere Freude, an den Standort zurückzukehren“, denn: „Chemnitz und die Region zeichnet ein historischer Gründergeist aus, zum Beispiel im Maschinenbau. Ich möchte dazu beitragen, den Standort zurück an die Spitze zu führen.“

Zur Person: Professor Dr.-Ing. Martin Dix

Vor seiner Berufung ans Fraunhofer IWU und die TU Chemnitz war Dix zwei Jahre lang Leiter des Produktmanagements für die pro-micron GmbH, einem führenden Systemanbieter für drahtlose Mess- und Fertigungsüberwachungs-technik. Dix hat an der TU Chemnitz Maschinenbau studiert und im Rahmen der Sächsischen Landesexzellenzinitiative im Chemnitzer Spitzentechnologie¬cluster „Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktions¬technik“ (eniProd) zum Thema „Ressourceneffizientes Hochleistungsbohren mit Spiralbohrern – Analyse und Prozessauslegung“ promoviert – Prädikat „summa cum laude“. Zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter, war Dix zwischen 2009 und 2011 Gruppenleiter am Fraunhofer IWU und auch zwei Jahre Vorstandsassistent der Wissenschaftlichen Gesellschaft der Produktionstechnik e. V. Von 2011 bis 2018 forschte und lehrte er als Abteilungsleiter an der Professur „Werkzeugmaschinenkonstruktion und Umformtechnik“ der TU Chemnitz. Seit dem 1. Oktober 2020 ist Dix einer von drei Institutsleitern des Fraunhofer IWU.

Die Fraunhofer-Gesellschaft

Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist die weltweit führende Organisation für anwendungsorientierte Forschung. Mit ihrer Fokussierung auf zukunftsrelevante Schlüsseltechnologien sowie auf die Verwertung der Ergebnisse in Wirtschaft und Industrie spielt sie eine zentrale Rolle im Innovationsprozess. Als Wegweiser und Impulsgeber für innovative Entwicklungen und wissenschaftliche Exzellenz wirkt sie mit an der Gestaltung unserer Gesellschaft und unserer Zukunft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt in Deutschland derzeit 74 Institute und Forschungseinrichtungen. Rund 28 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, überwiegend mit natur- oder ingenieurwissenschaftlicher Ausbildung, erarbeiten das jährliche Forschungsvolumen von 2,8 Milliarden Euro. Davon fallen 2,3 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung.

Das Fraunhofer IWU

Das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU ist Innovationsmotor für Neuerungen im Umfeld der produktions-technischen Forschung und Entwicklung. Mit rund 670 hochqualifizierten Mitarbeitenden an den Standorten Chemnitz, Dresden, Leipzig, Wolfsburg und Zittau erschließen wir Potenziale für die wettbewerbsfähige Fertigung im Automobil- und Maschinenbau, der Luft- und Raumfahrt, der Medizintechnik, der Elektrotechnik sowie der Feinwerk- und Mikrotechnik. Im Fokus stehen Bauteile, Verfahren, Prozesse sowie komplexe Maschinensysteme – die ganze Fabrik. Unser Ziel als Leitinstitut für ressourceneffiziente Produktion sind Technologien auf Basis erneuerbarer Energien mit neu gedachten Informations- und Visualisierungstechnologien für die Menschen als Erfolgsgaranten in der Fabrik von morgen.

Die Technische Universität Chemnitz

Die Technische Universität Chemnitz ist eine weltoffene Universität, die regional, national und international stark vernetzt ist. Sie ist das Zuhause von ca. 10 000 Studierenden aus rund 100 Ländern. Mit etwa 2300 Beschäftigten in Wissenschaft, Technik und Verwaltung ist die TU Chemnitz ein wichtiger Impulsgeber in der Region. Die TU Chemnitz versteht sich als Universität mit familiärem Flair, deren Mitglieder und Angehörige sich auf Augenhöhe begegnen. Die TU Chemnitz sieht sich als Innovationstreiber bei der Bewältigung prioritärer Zukunftsaufgaben. Vor dem Hintergrund des globalen Wandels und der demografischen Entwicklung sind fortschrittliche Lösungen gefragt, die sich durch Nachhaltigkeit, Interdisziplinarität und gesellschaftlichen Nutzen auszeichnen. Hierfür hat die TU Chemnitz die drei Kernkompetenzen „Materialien und Intelligente Systeme“, „Ressourceneffiziente Produktion und Leichtbau“ sowie „Mensch und Technik“ in Forschung und Lehre definiert.

Quelle: Pressemitteilung idw vom 09.10.2020