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Mit Präzision gegen Krebs

05.09.2024
Mit Präzision gegen Krebs - Sachsen als Innovationszentrum in der Entwicklung radioaktiver Medikamente

Die Radiopharmazie eröffnet neue Wege in der Krebstherapie – gezielt, präzise und mit weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Behandlungen. Sachsen spielt dabei eine zentrale Rolle und entwickelt sich zu einem globalen Hotspot für innovative Radiopharmazie-Medikamente. Im Interview erklärt André Hofmann von biosaxony, wie ein starkes Netzwerk aus Forschung und Unternehmen den Standort Sachsen an die Spitze dieser zukunftsweisenden Branche führt. Erfahren Sie, wie Radiopharmazie funktioniert und welche Potenziale sie birgt.

Sachsen als Innovationszentrum der Radiopharmazie?

Schon jetzt sind in Sachsen eine Vielzahl von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich der Radiopharmazie tätig. Firmen wie ROTOP Pharmaka, ABX Advanced Biochemical Compounds, ABX-CRO oder Eckert & Ziegler mit der Isotope Technologies Dresden, die schon jetzt teilweise Millionenumsätze generieren. Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Zulieferer, Recycler und viele mehr sind eng miteinander vernetzt.

Alle Unternehmen wachsen kontinuierlich, was sich beispielswiese auch an der jüngsten Investition der Firma Eckert & Ziegler zeigt: Vor wenigen Wochen hat das Unternehmen mit dem Neubau eines 1.700 qm großen Betriebsgebäude in Dresden begonnen. Eckert & Ziegler investiert in Dresden bis zu 50 Mio. € in den Ausbau des Produktionsstandortes. Hinzu kommen exzellente Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf oder CERNT, die sich auf die Entwicklung bildgebender Technologien konzentriert.

Radiopharmazie ist also eine Boom-Branche…

Auf jeden Fall. Und was gerade in Sachsen passiert, aber auch an anderen Standorten weltweit, ist gerade erst der Anfang. Prognosen zufolge wird der weltweite Onkologiemarkt, bis 2031 auf etwa 600 Milliarden USD anwachsen. Der Anteil der Radiotherapeutika daran wird sich bis dahin voraussichtlich auf etwa 25 Milliarden USD verzwanzigfachen.

… und Sachsen ist mittendrin?

Ja! Die genannten Unternehmen und Institutionen verfügen schon jetzt über eine zentrale Position in dieser Wachstumsbranche. Sachsen ist wegen seiner exzellenten Forschungs- und Unternehmensinfrastruktur und der Verfügbarkeit hochqualifizierter Fachkräfte ein idealer Standort für diese Branche. Und: Wir haben noch reichlich Platz für weitere Ansiedlungen.

Man verbindet Sachsen eher mit Halbleiter- oder Automobilindustrie, nicht mit Radiopharmazie. Wie wollen sie das ändern?

Wir von biosaxony, dem sächsischen Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Biotechnologie, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft, haben erst kürzlich mit allen Radiopharmazie-Akteuren ein neues Netzwerk ins Leben gerufen. Es heißt „nukliD“ und so wie ein Nuklid, das in seiner Zusammensetzung und Wirksamkeit für die Radiopharmazie eine zentrale Bedeutung hat, wollen auch wir als Netzwerk nach innen wirken und nach außen die hiesige Radiopharmazie vertreten. nukliD wird die Entwicklung des Standortes gemeinschaftlich, innovativ vorantreiben und so auch neue Perspektiven für die Behandlung von Krebs eröffnen. nukliD wird als sächsische Dachmarke vieler Akteure im In- und Ausland auftreten, auf Sachsens Radiopharmazie aufmerksam machen und um internationale Fachkräfte werben und ggf. auch welche ausbilden.