Durch die neue Regelung könnten Krankenkassen exklusive Rabattverträge mit einzelnen Herstellern abschließen. Die Folge wäre ein gefährlicher wirtschaftlicher Druck auf Anbieter von Biosimilars, die oft aufwändig und unter höchsten Qualitätsstandards produziert werden müssen. Die Verbände kritisieren, dass bewährte Einsparinstrumente bereits Milliarden einbringen und ein weiterer Preisfokus nicht nur unnötig, sondern gefährlich ist. Lieferengpässe, fehlende Rückverfolgbarkeit bei Nebenwirkungen und verunsicherte Patienten wären die Folgen.
Die Branche sieht in der Umsetzung eines Gesetzes aus dem Jahr 2019 einen politischen Irrweg, da es längst überholt ist. Die Pandemie und die angespannte geopolitische Lage haben gezeigt, wie wichtig Produktionsstandorte in Europa sind. Die automatische Substitution droht, diese Fortschritte zu gefährden und die technologische Souveränität aufs Spiel zu setzen. Die Botschaft der Branche ist klar. Wer die Versorgung sichern will, darf nicht am falschen Ende sparen.