InfectoGnostics wird ab Oktober 2025 für weitere vier Jahre durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen der Initiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ gefördert. Die Jury würdigte insbesondere die strategische Weiterentwicklung des Campus sowie dessen Beitrag zur klinischen Translation von neuartigen Diagnostiklösungen. Seit über elf Jahren bringt InfectoGnostics in Jena bereits starke Partner aus Wissenschaft, Industrie und Klinik unter einem Dach und auf Augenhöhe zusammen. Das gemeinsame Ziel: Infektionskrankheiten schneller und gezielter diagnostizieren, Antibiotikaresistenzen noch vor einer Therapie erkennen und innovative Forschungsergebnisse in praxisnahe Lösungen überführen. „Wir freuen uns über die große Wertschätzung durch eine hochrangig besetzte Experten-Jury. Die dritte Förderphase gibt uns die Möglichkeit, unsere erfolgreichen Strukturen weiter auszubauen, neuartige Diagnostiklösungen gezielt in die medizinische Versorgung zu überführen und die Partnerschaft zu verstetigen“, so Campussprecher Prof. Jürgen Popp. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung globaler Gesundheitsherausforderungen wie Antibiotikaresistenzen – mit konkretem Nutzen für Patienten und das Gesundheitssystem.“
In sieben neuen Projekten zur Diagnostik der nächsten Generation
InfectoGnostics startet in der dritten Förderphase sieben neue Leitprojekte, die zentrale Herausforderungen der modernen Infektionsdiagnostik adressieren. Geplant sind unter anderem molekulare Schnelltests für Pflegeeinrichtungen zur frühzeitigen Erkennung von Durchfallerregern sowie quantitative Vor-Ort-Tests zur Bestimmung von Entzündungsmarkern, die auch als Heimtests einsetzbar sein sollen.
Weitere Vorhaben entwickeln neuartige Verfahren zur Erregerdiagnostik aus zellfreier DNA und einen vollautomatisierten Multiparameter-Analyzer, der protein- und DNA-basierte Tests auf einer offenen Plattform vereint. Zudem wird ein Raman-basiertes System zur Analyse der Immunantwort erforscht, das die Charakterisierung von T-Zellen direkt am Patienten ermöglichen soll. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Entwicklung automatisierter Organ-on-Chip-Plattformen: Diese können als diagnostisches Tool genutzt werden, um die Wirksamkeit von Substanzen gegen bakterielle Erreger zu testen und so bei der Entwicklung neuer wirksamer Antibiotika zu helfen. Alle Projekte sind darauf ausgelegt, diagnostische Technologien in konkreten Versorgungskontexten anwendbar zu machen. Unterstützt wird dies durch ein begleitendes allgemeinmedizinisches Transferprojekt, das die regulatorische, klinische und wirtschaftliche Umsetzung von Anfang an mitdenkt. So stärkt InfectoGnostics seine Rolle als Wegbereiter für praxisnahe und gesellschaftlich relevante Diagnostiklösungen.
Die noch bis September 2025 laufende zweite Förderphase war geprägt vom Aufbau offener Technologieplattformen, der Erweiterung von gemeinsam nutzbaren Forschungsinfrastrukturen sowie zunehmender Einbindung von Endanwendern und externen Stakeholdern, um Diagnostikprodukte in die Praxis zu überführen. Viele Entwicklungen aus dem Forschungscampus wurden bereits in klinischen Studien erprobt oder zu Demonstratoren und marktfähigen Produkten weiterentwickelt, etwa im Bereich digitaler PCR, Schnelltest-Anwendungen oder Abwasserüberwachung.
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Christian Döring
Öffentlichkeitsarbeit
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