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Patientenversorgung verbessern – Innovationskraft stärken

03-06-2016
240 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren für das Fachprogramm Medizintechnik – Schütte: Forschung am medizinischen Bedarf ausrichten.

240 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren für das Fachprogramm Medizintechnik – Schütte: Forschung am medizinischen Bedarf ausrichten.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt an diesem Dienstag das neue Fachprogramm Medizintechnik vor. Mit diesem Programm soll den Herausforderungen einer älterwerdenden Gesellschaft begegnet werden, in der die Erwartungen an eine moderne und möglichst individuelle Medizin steigen. Gefragt sind innovative Produkte, die diesen Ansprüchen genügen und gleichzeitig das Gesundheitssystem entlasten.

Das "Fachprogramm Medizintechnik" ist ein wichtiger Meilenstein, der den Paradigmenwechsel in der BMBF-Förderung im Bereich Medizintechnik untermauert. Bereits im Entwicklungsprozess von Medizinprodukten muss künftig erkennbar sein, dass sie die Hürden zur Integration in die Versorgung überspringen können. Zudem unterstützt das BMBF, dass Versorgungswissen bereitgestellt und der Zugang zu Versorgungswissen ermöglicht wird, damit sich die Unternehmen in ihrer Forschung noch stärker am Bedarf von Patientinnen und Patienten ausrichten können. Das BMBF stellt in den nächsten fünf Jahren für das Fachprogramm Medizintechnik rund 240 Millionen Euro bereit.

Das neue "Fachprogramm Medizintechnik" ist Ergebnis des nationalen Strategieprozesses "Innovationen in der Medizintechnik". Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat diesen  vor fünf Jahren gemeinsam mit  dem Bundesministerium für Gesundheit sowie dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheitsversorgung und der Selbstverwaltung ins Leben gerufen. Ziel des Strategieprozesses war es, an den Nahtstellen zwischen Forschungs-, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik die Grundlagen für eine Innovationspolitik aus einem Guss zu schaffen. Der Staatssekretär des BMBF Georg Schütte sagt dazu:  "Forschung soll sich stärker als bisher am medizinischen Bedarf ausrichten und in anwendungsfähigen Produkten münden, die tatsächlich geeignet sind, die Gesundheitsversorgung in Deutschland und auch international zu verbessern."

Im Kern geht es darum, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems zu steigern und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Medizintechnikbranche zu stärken. Schütte fügt hinzu: "Das Patientenwohl ist eng an den medizinischen und technischen Fortschritt geknüpft. Innovative Medizinprodukte tragen wesentlich dazu bei, dass Menschen bis ins hohe Alter ein aktives Leben führen können und dass eine soziale Teilhabe von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gesichert ist." Für die Hersteller heißt das zukünftig, dass sie den medizinischen Nutzen innovativer Produkte stärker belegen müssen. Dies erfordert häufiger als bisher klinische Studien und aufwändigere Entwicklungsprozesse.

Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) können den hohen Aufwand und die steigenden Kosten für klinische Studien kaum aus eigener Kraft stemmen. KMU bilden jedoch das innovative Rückgrat der Branche. Insgesamt arbeiten 130.000 Menschen in den rund 1.200 Medizintechnikunternehmen. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten sie einen Gesamtumsatz von 28 Milliarden Euro – 19,2 Milliarden Euro davon im Ausland. Damit beläuft sich die Exportquote auf 68 Prozent.

Damit dieser Wachstumsmotor nicht ins Stottern gerät, setzt das BMBF in seinem aktuellen Zehn-Punkte-Programm "Vorfahrt für den Mittelstand" bereits wichtige Impulse für mehr Innovation in kleinen und mittleren Unternehmen. Davon profitiert auch die Medizintechnik; zum Beispiel im Rahmen der breitenwirksamen FuE-Förderung durch die Fördermaßnahme "KMU-innovativ: Medizintechnik". Hier stellt das BMBF seit 2013 20 Millionen Euro Fördermittel pro Jahr zur Verfügung.

Weitere Informationen:

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 31. Mai 2016