Wenn gute Ideen (fast) scheitern: Der Fall CallPima
Das Leipziger Start-up CallPima hatte mit PimaAssist® eine technisch ausgefeilte Lösung für ein massives Problem entwickelt: den Pflegenotstand und die überlastete Kommunikation zwischen Patienten und Pflegepersonal. Die Idee: ein sprach- und appgesteuertes Assistenzsystem, das Patient:innen barrierefrei mit dem richtigen Ansprechpartner im Krankenhaus verbindet – sei es Pflegefachkraft, Servicepersonal oder technische Dienste. Doch wie bei vielen HealthTech-Ideen scheiterte auch PimaAssist® zunächst an den realen Marktbedingungen. Kliniken agieren oft zögerlich, Investitionsentscheidungen ziehen sich über viele Monate, teils Jahre. Pilotprojekte verliefen zwar vielversprechend, führten jedoch nicht zur Skalierung. Vor der Überführung in ein marktfähiges Produkt gingen letztlich die Ressourcen aus. So musste das Start-up nach Jahren intensiver Entwicklung, einzelnen Einsätzen im Klinikbetrieb – aber ohne echten Marktdurchbruch – schließlich die Entscheidung treffen, das Unternehmen wieder abzuwickeln. „Die Arbeitsbelastung war enorm, die Entscheidungswege im Gesundheitsmarkt extrem langwierig und komplex“, so rückblickend Khalid Karroumi, Gründer von CallPima. „Wir hatten einen funktionierenden Prototyp und erfolgreiche Pilotprojekte – aber es gelang uns nicht, mit den verfügbaren Ressourcen den Sprung in den Markt zu schaffen.“
iGNITE MEDICAL – Gründen ohne Gründer
iGNITE MEDICAL ist ein Company Builder im Bereich HealthTech, der auf die strukturelle Entwicklung marktnaher medizinischer Innovationen fokussiert ist. Das zugrunde liegende Prinzip lautet: „Gründen ohne Gründer“. Die Organisation übernimmt ausgewählte Projekte mit einem Technologie-Reifegrad (TRL) von etwa 5 bis 6, bei denen bereits ein funktionsfähiger Prototyp oder erste Pilotierungen vorliegen. Auf dieser Grundlage wird eine eigenständige Produktgesellschaft gegründet – mit einem neu zusammengestellten, interdisziplinären Team, das gezielt für die Umsetzung und Skalierung der Lösung rekrutiert wird. Die ursprünglichen Ideengeber – wie im Fall von CallPima – sind an der neuen Produktentwicklung operativ nicht mehr beteiligt, erhalten jedoch eine Gewinnbeteiligung und partizipieren am Erfolg der Ausgründung.
„Dieses Modell ermöglicht es uns, weit gereifte, tragfähige Ideen strukturiert zur Marktreife zu bringen“, erklärt Isabel Antholz, CEO der iGNITE MEDICAL. „So sichern wir die Kontinuität der Idee, entlasten aber die ehemaligen Gründer von der operativen Verantwortung – ein Modell, das gerade im komplexen Gesundheitsmarkt sinnvoll ist“, so Antholz. Denn hier ist Gründen besonders schwer: regulatorische Hürden, schwieriger Kundenzugang und lange Vermarktungszyklen erfordern Kapital, Know-how und einen sehr langen Atem. Genau hier setzt iGNITE MEDICAL an – mit einem strukturierten Vorgehen, fachlicher Tiefe und klinischer Anbindung.
Karroumi ergänzt: „Es fällt meinem Team und mir natürlich nicht leicht, eine Idee, in die wir viel Herzblut und Energie investiert haben, in andere Hände zu geben. Doch der Gesundheitsmarkt ist ein äußerst komplexes Umfeld – und für uns als kleines Gründerteam war es letztlich einfach nicht zu bewältigen. Mit iGNITE MEDICAL erhält unsere Idee nun die Chance, unter professionellen Bedingungen weiterentwickelt zu werden. Für mich ist das ein konstruktiver Schritt: Ich kann mich neuen Herausforderungen widmen – ohne das Gefühl eines Scheiterns und mit der Perspektive, weiterhin vom möglichen Erfolg zu profitieren“.
Produkt weiterdenken, Markt neu angehen
Im Fall von CallPima bedeutete das: PimaAssist® wird nicht kopiert, sondern ausgehend vom Bestehenden funktional und technisch weiterentwickelt. Statt nur auf Spracherkennung soll das künftige System auf modulare Kommunikation, inklusive Übersetzungstools und adaptiver Nutzeroberflächen setzen. Klinische Prozesse, Datenschutz und IT-Integration werden von Anfang an mitgedacht – unter enger Einbindung von Pflegekräften und Klinikexpert:innen. Dabei fließt auch das praktische Wissen des CallPima-Gründers in die neue Entwicklung ein – in beratender Rolle. „Auch wenn ich nun selbst nicht mehr an der Spitze stehe, findet die Idee nun doch ihren Weg in die Klinik“, so Karroumi.
Kein Start-up-Matching – sondern gezielte Umsetzung
Im Gegensatz zu Inkubatoren oder Förderprogrammen agiert iGNITE MEDICAL nicht als Vermittler, sondern als aktiver Mitgestalter. Es werden ausschließlich innovative Ideen aufgenommen, für die iGNITE MEDICAL bereits einen geeigneten Pilotkunden identifiziert und ein konkretes Anwendungsszenario in Abstimmung mit klinischen Fachexpert:innen definiert hat. Der direkte Zugang zu Klinikpartnern – etwa in Leipzig, Dresden oder am NCT – ist ein entscheidender Vorteil des Company Builders. Ebenso zentral ist die frühzeitige Ausrichtung auf Kommerzialisierung und einen möglichen Exit. Dabei unterstützt das Netzwerk des biosaxony e. V. sowie die regulatorische und unternehmerische Expertise der leap:up GmbH.
Für seine Produktgesellschaft stellt iGNITE MEDICAL eine Anschubfinanzierung bereit, die nicht nur ein schnelles Vorankommen ermöglicht, sondern auch dazu dient, Co-Finanzierungen durch Partner oder Investoren zu akquirieren. Ein zentrales Ziel von iGNITE MEDICAL ist es, den Weg von der Innovation zur Versorgung deutlich zu verkürzen – die sogenannte Innovator’s Journey: vom ersten Prototyp bis hin zur Anwendung am Patientenbett. Um diesen Übergang effizient zu gestalten, orientieren sich die neuen Produktgesellschaften nicht nur an technischen Machbarkeiten, sondern gezielt an der realen Versorgungspraxis entlang der Patient Journey.
Viele Ideen bleiben noch früher liegen
Nicht alle Innovationen scheitern erst kurz vor dem Markteintritt. Viele vielversprechende Konzepte bleiben bereits in einem frühen Stadium stecken. iGNITE MEDICAL richtet sich ausdrücklich auch an diese Zielgruppe: Wissenschaftler:innen mit validen Ergebnissen, für die jedoch bislang keine Umsetzungsperspektive besteht. Wer eine Anwendungsidee mit klinischem Nutzen hat, aber keine Erfahrung mit Marktmechanismen, findet bei iGNITE MEDICAL die Möglichkeit, den Transfer von der Wissenschaft in die Versorgung zu unterstützen – und das ganz ohne eigene Gründung.
Immer auf der Suche nach benötigten Innovationen ohne Gründer
iGNITE MEDICAL ist stets offen für innovative Ideen im Gesundheitsbereich, die bislang keinen oder keinen aktiven Gründer gefunden haben. Solche Konzepte können aus der klinischen Praxis stammen, aus Universitäten und Forschungseinrichtungen – oder auch aus bestehenden Unternehmen.
Ideen retten, nicht Start-ups
Der Fall CallPima zeigt eindrücklich: Scheitern muss nicht das Ende sein – wenn die Idee stark genug ist und die erforderlichen Stakeholder zusammenkommen. iGNITE MEDICAL bietet genau das: einen Ort, an dem relevante Innovationen nicht an den typischen Start-up-Hürden scheitern müssen, sondern strukturiert zur Marktreife geführt werden – mit klarer Perspektive auf Wirkung und wirtschaftlichen Erfolg.
Jetzt mitgestalten
Sie haben eine fortgeschrittene Idee im Bereich MedTech, eHealth oder vergleichbar, aber kein Team – oder ein Projekt mit Prototyp, das nicht in die Umsetzung kommt? Dann melden Sie sich bei iGNITE MEDICAL – und werden Sie Teil der nächsten Gründung ‚ohne Gründer‘, aber mit maximaler Wirkung.
Kontakt:
iGNITE MEDICAL GmbH
Deutscher Platz 5c
04103 Leipzig
Isabel Antholz
isabel.antholz@ignite-medical.de
André Hofmann
andre.hofmann@leap-up.com