Wettbewerb um den besten 99-€-Bioreaktor: Die Entscheidung wird spannend!

18.07.2014
Gestern startete zum ersten Mal der Entwicklungswettbewerb 99 €-Bioreaktor für kreative Köpfe. Veranstalter ist das Netzwerk Bioverfahrenstechnik Dresden e.V. und Prof. Thomas Bley vom Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik der TU Dresden. biosaxony ist als Sponsor an dem ungewöhnlichen Wettstreit beteiligt .
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Gestern startete zum ersten Mal der Entwicklungswettbewerb 99 €-Bioreaktor für kreative Köpfe. Veranstalter ist das Netzwerk Bioverfahrenstechnik Dresden e.V. und Prof. Thomas Bley vom Institut für Lebensmittel- und Bioverfahrenstechnik der TU Dresden. biosaxony ist als Sponsor an dem ungewöhnlichen Wettstreit beteiligt und begutachtete am Donnerstag gespannt die erfinderischen Gebilde.

5 Teams von verschiedenen sächsischen Hochschulen stellten sich dem kreativen Wettstreit:

  • Team Oh Weh Bräu (HTW Dresden)
  • Team Noisy G.L.U.C.K.E. (= laute Glucose-limitierte ultimativ chimärisch kreative Ethanolfermentiereinheit) (TU Dresden)
  • Team YEAST (=Yield Enhancing Approved Stirrer Technology) (TU Dresden)
  • Team Hefe80 (Hochschule Mittweida)
  • Team EsoReact (Hochschule Mittweida)

Aufgabe war es, mit dem bereitgestellten, knappen Budget von nur 99,- € einen Bioreaktor zur Kultivierung von Saccharomyces cerevisiae zu konstruieren und aufzubauen. Die Ausgangsbedingungen waren dabei für alle gleich, aber der Kreativität bei der Annäherung an das Problem und der Umsetzung zur Lösung waren keine Grenzen gesetzt. Ziel des Experimentes ist es, möglichst viel Biomasse und Ethanol zu produzieren.

S. cerevisiae auch auch bekannt als Bäcker- oder Bierhefe hat als fakultavier Anaerobier die Möglichkeit die im Medium vorhandene Glucose über verschiedene Stoffwechselwege abzubauen. Beim Vorhandensein von Sauerstoff nutzen die Hefen die Glucose sehr effektiv und können sich rasch vermehren – Biomasse entsteht. Unter Sauerstoffabschluss dagegen verstoffwechseln die Hefen die Glucose durch alkoholische Gärung. Die Wachstumsrate ist gering und als Nebenprodukt entsteht Ethanol.

Seit gestern gilt es nun, die Reaktoren in einem fairen Wettstreit zu testen und den Funktionsnachweis zu erbringen. Die Teams zeigten: Es wurde gelötet, geklebt, verkabelt und mit Silikon, Klebeband und Knete gearbeitet. Entstanden sind sehr schöne Reaktoren aus Elementen von Baumarkt und Küche: Küchenmixer, Computerbelüftung (als Magnetrührer modifiziert), Tauchsieder, Colaflaschen, Mikrowellenmotor, Gärröhrchen, Alufolie und Haushaltsgummis kamen zum Einsatz. Man sieht deutlich, dass dem begrenzten Budget eine nahezu unbegrenzte Phantasie gegenüberstand. 

Aber auch Kinderkrankheiten traten zu Tage. So gab es erste Probleme bereits vor dem Animpfen, z.B. fiel ein Heizstab aus und eine Colaflasche leckte und verlor wertvolles Medium. 

Heute um 16:00 Uhr findet die Prämierung der besten Bioreaktoren statt. Es winken tolle Preise und Preisgelder für das Team mit der höchsten Ethanolausbeute, dem Team mit der höchsten Biomassekonzentration und dem Team mit dem innovativsten und kreativsten Konzept. Anschließend lädt das Institut für Bioverfahrenstechnik zum traditionellen Sommerabend mit Kesselgulasch ein.

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