Vielfalt der Fibroblasten eröffnet neue Ansätze für Wundheilung und Therapie chronischer Erkrankungen

20.05.2025
Eine neue Studie der Universitätsmedizin Leipzig liefert wichtige Erkenntnisse über die Rolle und Vielfalt von Fibroblasten im menschlichen Körper. Die spezialisierten Zellen des Bindegewebes gelten als zentrale Akteure bei der Wundheilung, der Geweberegeneration und der Entstehung chronischer Erkrankungen. Anders als lange angenommen sind Fibroblasten jedoch kein einheitlicher Zelltyp. Vielmehr zeigen aktuelle Analysen, dass diese Zellen in verschiedenen Organen in unterschiedlichen Subtypen mit jeweils spezialisierten Funktionen vorkommen. Dabei spielen der embryonale Ursprung, lokale Gewebesignale und krankheitsbedingte Reize eine entscheidende Rolle.

Die in der Fachzeitschrift Nature Cell Biology veröffentlichte Übersichtsarbeit fasst erstmals eine Vielzahl humaner Einzelzellstudien zusammen. Mithilfe moderner Single-Cell-Technologien konnten die Forscherinnen und Forscher die Heterogenität menschlicher Fibroblasten systematisch erfassen und funktional einordnen. Damit haben sie eine wichtige Grundlage für die Entwicklung gezielter Therapien in der regenerativen Medizin geschaffen. Durch die gezielte Ansprache bestimmter Fibroblasten-Subtypen könnten die Wundheilung und Gewebereparatur künftig verbessert oder krankhafte Prozesse wie Fibrose oder Tumorbildung gezielt gehemmt werden. An der Studie waren federführend Wissenschaftler der Universitätsmedizin Leipzig und des Helmholtz-Zentrums München beteiligt. Sie arbeiten gemeinsam im ZellTWund-Projekt, das im Rahmen des vom Bund geförderten Clusters SaxoCell angesiedelt ist. Ziel des Projekts ist die Entwicklung neuer personalisierter Zell- und Gentherapien. Die Übertragung der aktuellen Erkenntnisse in klinische Anwendungen sehen die Forschenden als eine der zentralen Herausforderungen für die kommenden Jahre. Die Entschlüsselung der komplexen Fibroblastenlandschaft im menschlichen Körper bietet einen vielversprechenden Ausgangspunkt dafür.

Pressemitteilung des "Universitätsklinikums Leipzig" vom 20.05.2025

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