"Auch kleine Unternehmen profitieren von der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. Deshalb unterstützen wir derartige Kooperationen mit unserer InnoPrämie. Sie ist ein einfaches Förderinstrument, um innovative Ideen umzusetzen und Produkte oder Verfahren zu verbessern“, erklärte heute die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine von Schorlemer, aus Anlass der insgesamt 250. „InnoPrämie“.
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hatte Mitte 2010 mit der InnoPrämie ein neues Innovationsförderprogramm gestartet. Bereits im Mai 2012 erfolgte die 100. Bewilligung. Nun hat die „Gummitechnik Ziller GmbH“ aus Dresden-Langebrück die 250. InnoPrämie erhalten.
Das Unternehmen mit elf Beschäftigten konstruiert und produziert Gummiformteile nach speziellen Kundenanforderungen. Um die Oberflächeneigenschaften seiner Produkte zu verbessern, hat das Unternehmen die Technologiekompetenz einer Hochschule in Anspruch genommen. Mit wissen-schaftlich-technischer Unterstützung durch das Zentrum für Angewandte Forschung und Techno-logie e. V. (ZAFT) an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden erfolgt eine Oberflä-chenbehandlung von Gummiformteilen zur Verbesserung der Materialeigenschaften und zur Sen-kung der Reibungsverluste. Durch nasschemische Behandlung und Elektronenstrahlung entsteht eine modifizierte Oberfläche, die zu einer dauerhaft mechanisch stabilen Mikrostrukturierung mit hervorragenden Gleiteigenschaften führt.
Das ZAFT als externer Dienstleister im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) ermittelt im Pro-jekt optimale Prozessparameter, stellt Labormuster her und erbringt den Wirkungsnachweis be-handelter Oberflächen am Beispiel von Scheibenwischergummis. Zudem konstruiert das ZAFT Testvorrichtungen und konzipiert eine spätere Kleinserienfertigung für die „Gummitechnik Ziller GmbH“.
Das InnoPrämien-Projekt führt zu bisher nicht erreichten Effekten bei Gummiformteilen. Am Bei-spiel der Funktion von Scheibenwischergummis kommt es zu einem leichteren Lauf ohne Neben-geräusche, zu einem sauberen Wischerbild und zur Streifenfreiheit an Front- und Heckscheiben sowie zu einer höheren Lebensdauer. Weitere Anwendungsfälle sind Gummiformteile, wo es auf verbesserte Gleiteigenschaften ankommt, beispielsweise bei Spannelementen, bewegliche Dich-tungen, Walzen, Antriebs-, Übertragungs- sowie Führungselementen.
Mit Hilfe der InnoPrämie sollen Unternehmen wissenschaftliche Einstiegsarbeiten und technische Unterstützung im Vorfeld der Entwicklung von Produkten oder Verfahren erwerben können. Dazu zählen beispielsweise Machbarkeits- und Werkstoffstudien, Produkttests sowie Konstruktions- und Laborleistungen. Förderfähig sind nur Leistungen aus externer FuE-Tätigkeit. Die FuE-Dienstleister können Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Unternehmen sein. Kleine und mittlere sächsische Unternehmen können dabei nationale oder internationale Anbieter in Anspruch nehmen.