PFAS schwächen zelluläre Immunantwort auf Corona-Virus und wirken unterschiedlich bei Frauen und Männern

08.05.2025
Eine hohe Belastung mit PFAS kann die Immunantwort auf das Coronavirus verändern. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, die in Zusammenarbeit mit dem Norwegian Institute of Public Health durchgeführt wurde. Die Forschenden konnten zeigen, dass PFAS die zelluläre Immunantwort auf SARS-CoV-2 beeinträchtigen, wobei sich geschlechtsspezifische Unterschiede abzeichnen. PFAS sind synthetische Chemikalien, die in zahlreichen Alltagsprodukten wie beschichteten Pfannen, Outdoor-Kleidung oder Kosmetikprodukten vorkommen. Aufgrund ihrer chemischen Struktur sind sie besonders stabil und reichern sich in Umwelt und Körper an.

Bereits bekannt ist, dass PFAS die Antikörperbildung nach Impfungen beeinflussen können. Die aktuelle Studie geht jedoch noch einen Schritt weiter, indem sie erstmals auch die zelluläre Immunantwort untersucht, die für den Schutz vor schweren Verläufen entscheidend ist. Dafür nutzten die Forschenden Blutproben von geimpften und genesenen Personen. Die darin enthaltenen Immunzellen wurden im Labor unterschiedlichen PFAS-Konzentrationen ausgesetzt und anschließend Bestandteilen von SARS-CoV-2 gegenübergestellt. Dabei zeigte sich, dass bestimmte Immunzellen nach PFAS-Exposition vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe ausschütteten, insbesondere bei den männlichen Studienteilnehmern. Bei den weiblichen Teilnehmerinnen war dagegen ein Rückgang der B-Zellen zu beobachten, die eine zentrale Rolle bei der Bildung von Antikörpern spielen. In beiden Gruppen wurde zudem die Ausschüttung weiterer wichtiger Botenstoffe reduziert. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine hohe PFAS-Belastung die Immunabwehr schwächen und die Wirksamkeit von Impfungen beeinflussen kann. Individualisierte Impfstrategien könnten eine mögliche Antwort auf dieses Risiko sein.

Pressemitteillung des "UFZ" vom 08.05.2025

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