Bereits bekannt ist, dass PFAS die Antikörperbildung nach Impfungen beeinflussen können. Die aktuelle Studie geht jedoch noch einen Schritt weiter, indem sie erstmals auch die zelluläre Immunantwort untersucht, die für den Schutz vor schweren Verläufen entscheidend ist. Dafür nutzten die Forschenden Blutproben von geimpften und genesenen Personen. Die darin enthaltenen Immunzellen wurden im Labor unterschiedlichen PFAS-Konzentrationen ausgesetzt und anschließend Bestandteilen von SARS-CoV-2 gegenübergestellt. Dabei zeigte sich, dass bestimmte Immunzellen nach PFAS-Exposition vermehrt entzündungsfördernde Botenstoffe ausschütteten, insbesondere bei den männlichen Studienteilnehmern. Bei den weiblichen Teilnehmerinnen war dagegen ein Rückgang der B-Zellen zu beobachten, die eine zentrale Rolle bei der Bildung von Antikörpern spielen. In beiden Gruppen wurde zudem die Ausschüttung weiterer wichtiger Botenstoffe reduziert. Die Ergebnisse legen nahe, dass eine hohe PFAS-Belastung die Immunabwehr schwächen und die Wirksamkeit von Impfungen beeinflussen kann. Individualisierte Impfstrategien könnten eine mögliche Antwort auf dieses Risiko sein.