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Volles Haus beim 3. BIOTECH MEETS POLITICS im Swissotel Dresden

14-04-2014
Über 100 Gäste kamen, um sich zum Thema „Zukunftsbranche Biotechnologie – Chancen und Handlungsfelder“ zu informieren, darunter Politiker aller demokratischen Fraktionen des Sächsischen Landtags
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Über 100 Gäste kamen, um sich zum Thema „Zukunftsbranche Biotechnologie – Chancen und Handlungsfelder“ zu informieren, darunter Politiker aller demokratischen Fraktionen des Sächsischen Landtags

Nach 2012 und 2013 organisierte biosaxony die Veranstaltung bereits zum dritten Mal. Ziel der Veranstaltung ist es, Landtagsabgeordnete und wichtige Entscheidungsträger aus Ministerien und Kommunen mit Vertretern aus der Branche zusammenzubringen und Strategien und Chancen für die Weiterentwicklung der Branche miteinander zu diskutieren. Moderator des Abend war Dr. Ulrich Assmann, Vorstand der TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG).

Kernthemen des Abends waren die Präsentation der neuen Zahlen aus dem biosaxony Biotechnologiereport 2013 und ein erstes Paket konkreter Empfehlungen und Forderungen der Sächsischen Zukunftskommission für Biotechnologie und Lebenswissenschaften an die Politik. Die an den Freistaat gerichteten Vorschläge basieren auf dem 2012 vorgestellten Zukunftskonzept biosax2030 und waren neben der Vorstellung der Branchen-Kennzahlen bereits Thema auf einer von biosaxony initiierten Pressekonferenz am Vormittag gewesen.

André Hofmann, Geschäftsführer von biosaxony, begrüßte die zahlreiche erschienenen Gäste herzlich und erläuterte anschließend die wichtigsten Ergebnisse des neuen Biotechnologiereports. Fazit: Der Aufwärtstrend der Branche hat inzwischen nachgelassen, Mitarbeiter–  und Umsatzzahlen wachsen nur noch geringfügig und unter den Möglichkeiten der Brache.  Ein großes Problem der sächsischen Biotechs ist zudem die Kleinteiligkeit der Unternehmen– so geben über 60 Prozent der befragten Biotechs an, weniger als 10 Mitarbeiter zu beschäftigen - deutschlandweit sind es nur 44 Prozent. Es fehlen Big Player, welche die nötige Schwungmasse mitbringen.

Wie ein sächsisches Erfolgsmodell aussehen kann, erläuterte Dr. Wilhelm Zörgiebel, Geschäftsführer der Firmen Biotype Diagnostik GmbH und Zörgiebel Industriebeteiligung. Anschaulich vermittelte er dem Publikum die erfolgreiche Unternehmensübergabe der ROTOP Pharmaka AG an ihn und seinen Partner Jens Junker als neue Investoren des Unternehmens. So gelang es eine sächsische Unternehmensnachfolge mit regional verankerten Partnern zu etablieren, und das Know-How so im Freistaat zu halten. Dr. Zörgiebel betonte, dass diese sächsische Lösung ohne ein Netzwerk wie biosaxony nicht möglich gewesen wäre, indem ein erster Kontakt zwischen den einzelnen Akteuren überhaupt erst zustande kommen konnte.  

Um dem sächsischen Biotech-Standort neue Wachstumsimpulse geben zu können, formulierte die Sächsische Zukunftskommission nun mit einem ersten Paket konkrete Empfehlungen und Forderungen an den Freistaat Sachsen. Diese wurden vom biosaxony Vorstandsvorsitzenden Roland Göhde im dritten Vortrag des Abends dargelegt. So sei es zum Beispiel wichtig, dass die für die Biotechnologie bereit gestellten Mittel nicht wie bisher fast ausschließlich in den Forschungsbereich fließen, sondern vor allem beim Technologietransfer und für Validierungsmaßnahmen eingesetzt werden, um Hürden für innovative Produkte beim Markteintritt zu senken. Zur Anschubfinanzierung von Startup-Unternehmen brauche es zudem einen angepassten Fördertopf. Weitere Maßnahmen betreffen u.a. die Schaffung einer – im sächsischen Haushalt festgelegten, jedoch nicht umgesetzten – Grantmanagement-Stelle, der Aufbau eines Technologietransfer-Scoutings sowie das Schaffen der notwendigen Voraussetzungen für die räumliche Weiterentwicklung von Branchenunternehmen an den sächsischen Standorten.

Nach einer kurzen Pause diskutierten Dr. Stephan Meyer (CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags), Holger Mann (SPD-Fraktion im sächsischen Landtag), Antje Strom (KPMG Leipzig) sowie Dr. Marc Hentz (AMP-Therapeutics GmbH) die Forderungen sowie die Weiterentwicklung der Branche unter der Moderation von Dr. Ulrich Assmann weiter. Einig war man sich darin, dass Sachsen stolz auf das bisher Erreichte sein könne und sich der Freistaat als Biotech-Standort fest etabliert habe. Dennoch fehle es aber beispielsweise an attraktiven Rahmenbedingungen für private Investoren und der Umsetzung entscheidender Strukturen wie z.B. dem Grantmanager. Aber unabhängig davon, wie man es im Detail auch angehe, so der abschließende Tenor, klar ist, dass ein langer Atem benötigt wird, um das Pflänzchen Biotechnologie weiter wachsen zu lassen. So steht Sachsens Biotechnologie am Scheideweg einer langen Wachstumsphase – nun entscheidet sich, ob sie weiter wachsen oder das bisher Erreichte gefährdet wird.

Jemand, der sich um das Wachstum der Sächsischen Biotechnologie auf herausragende Weise verdient gemacht hat, wurde an diesem Abend mit dem 2. biosaxony Award geehrt: Prof. Dr. Kai Simons, Direktor Emeritus des Max-Planck-Instituts für Molekulare Zellbiologie und Genetik und Gründer des Biotech-Startups Lipotype, bekam den Preis für seine großen Verdienste und sein unermüdliches Engagement für die Life Sciences und Biotechnologie in Sachsen verliehen. Der ehemalige Sächsische Staatsminister Geert Mackenroth hielt eine bewegende Laudatio auf den Preisträger, der einstimmig von den Mitgliedern des biosaxony e.V. für die Ehrung mit dem 2. biosaxony Award gewählt wurde.

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