Die Forscherinnen und Forscher untersuchten mit Hilfe von EEG-Messungen an 24 Probandinnen und Probanden, wie sich visuelle Verarbeitungsprozesse verändern, wenn störende Reize immer wieder an der gleichen Stelle auftauchen. Dabei zeigte sich, dass das Gehirn mit der Zeit lernt, auffällige Reize wie eine farblich abweichende Form im Bildfeld bereits in den ersten Momenten der visuellen Verarbeitung abzuschwächen. Die Versuchspersonen konnten Zielobjekte schneller und zuverlässiger erkennen, wenn Störreize an bekannten Positionen auftraten. Auch für die Zielreize selbst zeigte sich eine verminderte Verarbeitung, wenn diese an Stellen platziert wurden, an denen zuvor häufig ablenkende Reize zu sehen waren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Gehirn nicht nur auf äußere Reize reagiert, sondern durch Gewöhnung die Aufmerksamkeit effizienter steuert. Wie sich dieser Lernmechanismus im Alltag auswirkt, ist noch unklar. Die Forschenden halten es aber für denkbar, dass sich zum Beispiel ein einheitliches Straßenbild oder eine vertraute Straßenführung positiv auf die Aufmerksamkeit und die Sicherheit auswirken.