Das Team um die Neurologen Professor Joseph Claßen und Professorin Dorothee Saur rechnet bereits im Sommer mit den ersten Therapien. Lecanemab kann die bei Alzheimer auftretenden Schäden im Gehirn zwar nicht rückgängig machen, aber das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Voraussetzung für eine Behandlung ist allerdings eine frühe und genaue Diagnose, da das Medikament nur bei bestimmten Frühformen wirkt und der Nachweis über Nervenwasseranalysen oder bildgebende Verfahren wie ein Hirn-PET erfolgen muss. Die Therapie selbst erfordert einen hohen logistischen Aufwand, da sie mit zweiwöchentlichen Infusionen und regelmäßigen MRT-Kontrollen verbunden ist. Darüber hinaus ist in Europa eine genetische Untersuchung auf bestimmte Risikogene vorgeschrieben. Am Universitätsklinikum Leipzig wurden in Zusammenarbeit mit der Neuroradiologie bereits erste Schulungen durchgeführt, um das medizinische Personal auf die anspruchsvolle Therapie vorzubereiten. Noch ist unklar, ob weitere Leitlinien für die Anwendung veröffentlicht werden, aber das Team ist optimistisch, dass die neue Alzheimer-Therapie in wenigen Monaten verfügbar sein wird.
Pressemitteilung vom "Universitätsklinikum Leipzig" vom 16.04.2025