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Förderrichtlinie zur 3. Auswahlrunde des Forschungspreises "Nächste Generation biotechnologischer Verfahren"

12.10.2015
Initiative "Nächste Generation biotechno­logischer Verfahren – Biotechnologie 2020+"

1 Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage

1.1 Zuwendungszweck


Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) trägt mit der Initiative "Nächste Generation biotechno­logischer Verfahren – Biotechnologie 2020+" dazu bei, langfristig das in der "Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030" der Bundesregierung festgehaltene Ziel zu erreichen, nachwachsende Rohstoffe mit biotechnologischen Verfahren verstärkt industriell zu nutzen.

Biotechnologische Produktionsverfahren halten seit einigen Jahren Einzug in der chemischen Industrie, der Papier- und Lederindustrie, der Futter- und Nahrungsmittelherstellung und der Kosmetikbranche. Bisher verfügbare fermentative oder biokatalytische Verfahren unterliegen jedoch Einschränkungen: Beispielsweise können mit Mikroorganismen keine zelltoxischen Stoffe hergestellt werden, auch verlieren natürliche Enzyme ihre Funktion meist in organischen Lösungsmitteln. Zudem behindern kostenintensive Aufreinigungsschritte die Wirtschaftlichkeit biotechnologischer Produktionsverfahren.

Um das volle Potenzial biotechnologischer Produktionsverfahren erschließen zu können, ist neben einer beschleunigten Überführung bekannter biotechnologischer Verfahren in die industrielle Praxis – wie sie das BMBF derzeit mit der "Innovationsinitiative industrielle Biotechnologie" fördert – auch die Entwicklung völlig neuartiger Verfahren erforderlich. Die Analysen und Fachgespräche in der Strategiephase der Initiative "Nächste Generation biotechnologischer Verfahren – Biotechnologie 2020+" haben ergeben, dass neuartige biotechnische Produktionsverfahren aus einer engeren Kooperation von Bio- und Ingenieurwissenschaften entstehen könnten.

Die Konvergenz von Bio- und Ingenieurwissenschaften ist in Teilbereichen – etwa in der Biosensorik – bereits sichtbar geworden. Die durchgeführten Analysen zum Stand von Wissenschaft und Technik haben gezeigt, dass bereits zahlreiche Resultate vorliegen, die zu neuartigen biotechnischen Produktionsverfahren führen könnten. Allerdings wurden diese Resultate meist in anderen wissenschaftlichen Kontexten erzielt, sodass den Urhebern die Bedeutung der Er­gebnisse für die Entwicklung neuer biotechnischer Produktionsverfahren häufig nicht voll bewusst ist und sie ihre Forschungsanstrengungen in andere Richtungen lenken.

Ziel der Vergabe des Forschungspreises ist es, wissenschaftliche Durchbrüche sichtbar zu machen, die für die Entwicklung einer nächsten Generation biotechnologischer Verfahren relevant sind. Mit dem Preis sollen Forschungsresultate anerkannt werden, die in Hochschulen, Forschungseinrichtungen oder auch Unternehmen erzielt wurden. Der Forschungspreis soll dazu dienen, das aufgebaute Know-how zu sichern und auszubauen, indem eine Forschungsgruppe im wissenschaftlichen Umfeld des maßgeblich an den Forschungsresultaten beteiligten Forschers finanziert wird. Die Forschungsgruppe soll den erzielten wissenschaftlichen Durchbruch für die Entwicklung einer nächsten Generation biotechnologischer Verfahren fruchtbar machen.

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Quelle: Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung vom 01.10.2015